5. Fastensonntag

Meine Lieben,

morgen begehen wir den 5. Fastensonntag. Auch an ihm werde ich die ausgeschriebenen Gottesdienste feiern (nur im Beisein der Mesnerin) und wie immer die angegebenen Messstipendien persolvieren und die ganze Pfarreiengemeinschaft mit einschließen und um baldige Beendigung der Corona-Pandemie bitten. Als Evangelium hören die bekannte Geschichte, wie Jesus seinen Freund Lazarus von den Toten auferweckt, nachdem dieser bereits vier Tage zuvor gestorben war (Joh11, 1-45). Ein Mehrfaches sagt mir dieser Text:

  1. Er zeigt mir einen sehr menschlichen Jesus, wenn es da in V 35 heißt: „Da weinte Jesus.“ Jesus – als wahrer Gott, aber auch als wahrer Mensch – hat Gefühle wie wir auch: Er kann sich freuen und lachen, er kann sich ärgern und dreinschlagen (vgl. Tempelreinigung), er kann auch trauern und weinen und mit den Menschen mitfühlen in ihren Nöten und Traurigkeiten. Er leidet mit jedem Menschen mit, der irgendwo auf dieser Welt leidet, auch mit den vielen, die zurzeit unter dieser schlimmen Corona-Pandemie leiden.
  2. Jesus sagt zu Marta: „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt, und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben.“ (V 25f). Er macht damit eine seltene, aber klare Aussage, wer er in Wirklichkeit ist: der, der die Macht hat über den irdischen Tod und der ewiges Leben geben kann. Und das kann niemand anders als Gott selbst! Und als solcher fordert er unseren Glauben und unser Vertrauen heraus. Und Marta bekennt diesen Glauben mit den Worten: „Ja, Herr, ich glaube, dass du der Christus bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll.“ (V 27).
  3. Und Jesus sagt nicht nur, dass er wahrer Gott ist, er beweist es auch durch seine Tat, indem er den Lazarus, der schon vier Tage im Grab liegt und schon „riecht“ (vgl. V 39) aus der Grabhöhle herausruft und dieser wirklich lebendig wieder herauskommt. Es ist nicht die einzige Totenerweckung durch Jesus. Auch den jungen Mann bei Nain und das kleine Mädchen hat er aus dem Tod in das Leben zurückgeholt. Und später wird er endlich den Höhepunkt setzen in seiner eigenen Auferstehung, auf deren Festfeier wir uns ja in diesen Tagen der Fastenzeit vorbereiten. Mit seiner Auferstehung hat er schließlich uns alle in das ewige Leben hineingenommen, auch wenn unsere äußere körperliche Hülle eines Tages absterben und sich auflösen wird. Und alle die glauben, werden „die Herrlichkeit Gottes sehen“ (V 40).
  4. Vertrauen wir auch in dieser schlimmen und die ganze Welt bedrohende Zeit auf diesen Jesus Christus als das Leben der Welt. Und achten wir das Leben in all seinen Phasen und Formen und setzen wir uns dort ein, wo menschliches Leben bedroht und gefährdet ist: jetzt in dieser Bedrohung durch das Virus, in den Kriegsgebieten dieser Welt, in den Hungersnöten und Naturkatastrophen so vieler Menschen und Völker auf dem Erdball.
  5. So lege ich Ihnen heute auch ganz besonders unser Fastenopfer für MISEREOR ans Herz. An diesem Sonntag wäre die Kollekte in unseren Kirchen. Durch ihren Wegfall kommt es zu einer neuen Katatsprophe, weil auch die konkrete HIlfe für ein einigermaßen menschenwürdiges Leben für Viele auf der südlichen Erdhalbkugel wegfällt. Sie können Ihre Geldspende in den Opferstock in der Kirche werfen (BO: Opferstock an der Säule beim rechten Seiteneingang; NS: Fatima-Opferstock) oder auch in der Spendentüte in die Briefkästen der beiden Pfarrämter. Oder überweisen Sie Ihre Spende auf ein Konto der beiden Pfarrämter (siehe Pfarrbrief) oder an MISEREOR selbst: IBAN DE75 3706 0193 0000 1010 10. Ich hänge an dieses Schreiben zu Ihrer Verwendung bzw. Weitergabe an: einen Hausgottesdienst zum 5. Fastensonntag, einen Hausgottesdienst mit Kindern von Misereor, ein Sonntagsblatt für Kinder und den Hirtenbiref unseres Bischofs Rudolf zum 5. Fastensonntag.

Ihnen allen von ganzem Herzen alles Gute und Gottes Segen und bleiben Sie gesund Ihr Pfarrer Johann Trescher

PS: Damit Sie das Lachen nicht vergessen: Die Zenzi fragt auf dem Sterbebett ihren Mann: „Heiratest du nochmal, wenn I gstorbn bin?“ – Sagt er: „Nein, was besseres kommt nicht nach, und eine solche wie dich will ich auch nimmer.“

Fragt der Lehrer in der Schule: „Wieviel Milch gibt denn eure Kuh?“ – Sagt der Maxl: „Acht Liter, Herr Lehrer.“ – „Und was macht ihr damit?“ – „Zwei Liter trinken wir selber und neun Liter verkaufen wir,“

„Mein Gott, Hansi, bist du groß geworden,“ hat der Vater zu seinem Buben gesagt, als nach zehn Jahren der Fernseher kaputt war.

— Johann Trescher Kolpingstr. 2a 92439 Bodenwöhr Tel. 09434 / 533 Fax. 09434 / 90 14 277 E-Mail: johanntrescher@web.de